Scroll Top

Wir nehmen Abschied von Werner Friedrich – eine Erinnerung

Werner Friedrich, * 21. März 1952 | † 31. Dezember 2023
1. Vorsitzender des Fördervereins Kloster Bentlage, von 1989-2003

In der Chronologie des Fördervereins lässt sich detailliert nachlesen, wie ereignisreich der Zeitraum war, in dem er die Verantwortung als 1. Vorsitzender inne hatte. Sein qualifiziertes und leidenschaftliches Engagement für die Entwicklung des Klosters Bentlage und des gesamten Kulturraums Bentlage haben dem Ort überregionale Strahlkraft als Leuchtturmprojekt verschafft.

Seine zahlreichen Veröffentlichungen, seine Bücher und Fotos über Bentlage werden sein Vermächtnis bleiben. Darauf werden alle, die sich mit Bentlage beschäftigen, zurückgreifen können, wenn sie ihre Kenntnisse vertiefen und Zusammenhänge aus den zurückliegenden und wegweisenden Prozessen verstehen wollen, um sie auch zukünftig im Interesse von Bentlage einzubringen.

„Natur-Kultur-Salz“, eine seiner letzten Veröffentlichungen, ist ein wunderbares Statement für diesen „Kraftort“, für dieses eindrucksvolle Ensemble von Natur, Kunst und Geschichte. Natürlich hat er auch diese Schrift in Anbetracht eines drohenden störenden Eingriffs mit Bedacht verfasst und damit viele Menschen erreicht.

Bentlage verdankt ihm fast Alles.

Seine herausragenden Begabungen hat er von Anfang an – rücksichtslos gegen sich selbst – für die Entwicklung dieses wunderbaren Ortes eingesetzt. Alle, die es dazu brauchte, hat er gewinnen und überzeugen können, dass sich ihre Unterstützung lohnt. Es waren Bürger der Stadt Rheine, Vereinsmitglieder, die regionale Politik, die Landespolitik und einflussreiche Persönlichkeiten aus ganz Deutschland. Genius loci beschreibt diese besonderen Momente, wenn alles passt, Menschen an einem Ort zusammenfinden und sich eine Stimmung, ein Geist entwickelt für diesen Ort.

Es gab eine Zeit, in der uns dieser Spirit geeint und unsere erfolgreiche Pionierarbeit geprägt hat.

Werner Friedrich war kompromisslos und er war mutig, hat sich getraut, Grenzen zu überschreiten – Grenzen, die man erst erfahren kann, wenn man sie überschreitet. Sein scharfer Verstand und seine brillanten Kenntnisse, mit denen er die Zusammenhänge erklären – sie in einen größeren Kontext bringen – und jedem, der wollte, wunderbar verständlich machen konnte, werden jedem in Erinnerung bleiben, der die Gelegenheit hatte, ihm zuzuhören.

Er hat begeistert mit seinen leidenschaftlichen Reden, seiner Klarheit, seinem Wissen. Er war ein Meister des Wortes – Erkenntnisgewinn war für ihn Verpflichtung.

Seine Sprache konnte sehr gewinnend sein, aber genauso hatte sie das Potential zu polarisieren. Das konnte Menschen auch irritieren und verletzen. Stets fühlte er sich seiner Überzeugung mehr verpflichtet als der Politik, den Geldgebern und Wegbegleitern.

Er hat der Arbeit im Vorstand ein Profil gegeben – hat ihn mit seinen Impulsen und Ideen auf ein hohes Arbeitsniveau gebracht.

Wir sind ihm dankbar für sein unermüdliches und prägendes Engagement, für das, was wir von ihm gelernt haben – für die emotionalen Diskussionen bei einem guten Essen, für die schönen Momente nach getaner Arbeit …