Allgemein Am kommenden Sonntag, 11.August, in der Zeit von 11 – 18h, kann man Delita Martin, als diesjährigen Gast der Druckvereinigung Bentlage eV in ihrem Atelier, der kleine Druckwerkstatt auf der Ökonomie von Kloster Bentlage, besuchen, und ihr beim Arbeiten über die Schulter schauen. Als professionell arbeitende, farbige Künstlerin aus Texas, beschäftigt sie sich ausschließlich mit der Biografie farbiger Menschen, denen sie sich – anfänglich durch mündliche Überlieferung – später durch intensive Recherche ihrer Biografien, nähert. Es sind die besonderen Geschichten dieser Menschen, die die Künstlerin zu ihren großen Portraits inspirieren, denen sie eine sichtbare Sprache verleiht. Für Delita Martin ist diese persönliche Botschaft wichtig, sie versteht ihre Arbeit als einen wesentlichen Multiplikator für die Präsenz und Bedeutung farbiger Menschen im heutigen Amerika. In Bentlage schneidet Delita Martin große Portraits in Linoleum und druckt diese auf bereits vorbereitete Papierbögen, die zuvor mit „Pattern“, Mustern, bedruckt wurden. Diese Überlagerung wird gesteigert durch weitere Zutaten – gemusterte Japanpapiere – die zum Teil mit farbigen, seidigen Garne aufgestickt oder collagiert werden. Diese Zutaten nennt sie „sichtbare Sprache“, sie führen zu dem individuellen Ausdruck ihrer Portraits. Delita Martin ist mit ihrem Mann Cedric und ihrem 16-jährigen Sohn Caleb auf Vermittlung von Knut Willich, erster Vorsitzender der Druckvereinigung Bentlage eV., nach Bentlage gekommen. Es war der historische Ort, abgeschieden vom Lärm der Großstätte, die Besonderheit der Druckwerkstatt und schließlich ihre Neugierde, die sie zu diesem 14-tägigen Aufenthalt nach Deutschland geführt hat – ihrem ersten Besuch in diesem Land. Für die Persönlichkeitsentwicklung ihres Sohnes findet sie, dass dieser Aufenthalt eine wertvolle Erfahrung ist – sich in einem fremden Land mit anderen Menschen, anderer Kultur und Sprache auseinanderzusetzen, neugierig zu sein für Dinge, die auf den ersten Blick nicht vertraut erscheinen. Schon mit 13 Jahren hat sie ihn immer auf ihren Reisen mitgenommen und ihn in große Ausstellungen und Museen geführt. Die Antwort auf die Frage, was ihm am Besten und am wenigsten gut gefallen habe, führt – da ist sich Delita Martin ganz sicher – zu einer eigenen reflektierten Position und einem selbstbewußten Blick auf die Welt. Alle interessierten Besucher haben am Sonntag Gelegenheit, die Arbeiten von Delita Martin zu sehen und den Entstehungsprozess zu verstehen. Die Künstlerin freut sich auf sich auf interessante Gespräche mit den Besuchern.