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Kloster Bentlage trauert um Barbara Seifen

Foto: Hermann Willers

Dr. Barbara Seifen, * 19. September 1956 | † 21. Februar 2021

Mit tiefer Betroffenheit haben Förderverein und Stiftung zur Förderung von Kloster Bentlage Rheine die Nachricht vom Tod von Dr. Barbara Seifen, der Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung erhalten. Viele Aktive, Freunde und Förderer von Kloster Bentlage trauern um eine kreative, engagierte und hochprofessionelle Persönlichkeit, die sich bis zuletzt Bentlage und der nachhaltigen Entwicklung der kulturellen Begegnungsstätte verbunden und verpflichtet fühlte. Am 21. Februar 2021 erlag Dr. Seifen ihrer langen, schweren Erkrankung.

Im Emsland geboren, führte ihr Bildungsweg sie über die Schulorte Papenburg, Münster und Wesel zum Studium der Architektur an die Universität Hannover, wo sie nach dem Diplom an dem bauhistorischen Projekt zum „Profanbau der Innenstadt Lübeck“ mitarbeitete. 1984-1986 absolvierte die Architektin das Volontariat bei ihrem späteren Dienstherrn, dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege in Münster, und übernahm dann 1987-1989 den Auftrag der Stadt Rheine zur bauhistorischen Untersuchung des Klosters Bentlage, eine grundlegende Vorarbeit für die Sanierung und spätere Umnutzung zur kulturellen Begegnungsstätte.

Fasziniert von der Anlage und den damit verbundenen Möglichkeiten schrieb sie daraufhin ihre Doktorarbeit zur „Baugeschichte des spätgotischen Kreuzherrenklosters Bentlage“ und wurde mit dieser Arbeit 1993 an der Universität Hannover promoviert. Sowohl die Mitarbeiter*innen der städtischen Museen Rheine wie auch Kolleg*innen des Fachbereichs Planen und Bauen der Stadt Rheine fanden in ihr seitdem eine kompetente Gesprächspartnerin, zumal Dr. Seifen hauptberuflich seit 1989 in der LWL-Denkmalpflege tätig war. Zuletzt hatte sie bis zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand Verantwortung als Leiterin des Referates Praktische Denkmalpflege, zu dem auch der Sachbereich Technische Kulturdenkmalpflege gehört.

Bentlage ist Barbara Seifen in vielfacher Hinsicht immer eng verbunden geblieben: 1994 wurde sie Mitglied im Förderverein und engagierte sich außerdem in der Stiftung zur Förderung des Klosters Bentlage, zu deren Gründungsmitgliedern sie seit 1999 gehörte. Seit Anbeginn war sie Mitglied im Kuratorium der Stiftung und seit 2003 dessen allseits geschätzte Vorsitzende. Alle an der zukunftsfähigen Entwicklung von Bentlage interessierten Akteure haben Dr. Seifen als eine hochmotivierte, engagierte, kreative Persönlichkeit kennen- und schätzen gelernt, die für die Belange rund um Bentlage stets ein offenes Ohr hatte und Bentlage auch durch so manche Untiefe begleitet hat. Mit ihrer Tatkraft und ihrer Begeisterung für Bentlage hat sie entscheidend zur Entwicklung der Begegnungsstätte und des Areals beigetragen. Mit Respekt und Anerkennung blickt die Runde der Partner für Bentlage auf die Verdienste von Barbara Seifen. Ihre angenehme persönliche Art, ihre Erfahrung und ihr Einsatz für Bentlage werden alle sehr vermissen – sie wird der Bentlage-Familie fehlen!  

Dr. Angelika Kordfelder